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Autor Thema: ePetition Bedingungsloses Grundeinkommen  (Gelesen 5293 mal)

-]T[-krusty

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ePetition Bedingungsloses Grundeinkommen
« am: 14:31:33 ,10 Februar 2009 »

Wer die Petition zum Bedinungslosen Grundeinkommen zeichnen möchte, kann dies hier tun:

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=1422

Ein wenig Geduld sollte man mitbringen, aufgrund des Ansturms der Zeichnungswilligen ist der Server sehr überlastet.

Eine Bitte noch:
Bevor ich hier Dinge wie "das ist nicht bezahlbar" lesen muss, bitte vorher ein wenig über das Thema informieren.
Ansonsten ist jede Diskussion willkommen.
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-]T[-krusty

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Re: ePetition Bedingungsloses Grundeinkommen
« Antwort #2 am: 16:54:26 ,11 Februar 2009 »

Das hab ich vor Kurzem im Radio mal mitgehört, es ist zumindest wie es da auch gesagt wurde ein etwas innovativer Vorschlag
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"Njiojiojiojio! 6-1-9! 6-1-9!? DELTA-BRAVO-FOXTROTT-DELTA-TAN­GO ruft Tower MahanjAAAAAAAAAAAAAH! Auf der Route Santa Rem! Santa Rem! Unser Kurs ist.... Njiojiojiojio! Unser Kurs ist 3-3-ZerOOOOOOOUUUUUUUH!"

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Re: ePetition Bedingungsloses Grundeinkommen
« Antwort #3 am: 11:35:43 ,14 Februar 2009 »

Es fehlen noch knapp 17.000 Unterschriften. Gogogo: Freunde, Verwandte und Bekannte mobilisieren!
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"An die dumme Stirne gehört als Argument von Rechts wegen die geballte Faust."
(Friedrich Nietzsche)

"Who controls the past controls the future. Who controls the present controls the past."
(George Orwell)

-]T[-krusty

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Re: ePetition Bedingungsloses Grundeinkommen
« Antwort #5 am: 09:45:50 ,18 Februar 2009 »

52978 Leute haben gezeichnet \o/ - die zweiterfolgreichste ePetition liegt übrigens bei 3500 Stimmen.

--------------------

„Langfristig wird die Arbeit verschwinden“

US-Ökonom Jeremy Rifkin: Deutschland führt Scheindiskussion


Das Verschwinden der Arbeit bzw. die Verlagerung auf den Rücken von Maschinen und der Wegfall durch technische Errungenschaften ist eigentlich ein völlig logisch nachzuvollziehender Prozess.
Ich frage mich warum immer noch so viele Leute an die Mär von Stellenverlagerung ins Ausland, mangelnde Qualifikation usw. glauben.

Meiner Meinung nach ist der Hauptgrund des geradezu fanatischen Festhaltens an unserem Arbeitsfetisch Desinformation seitens der Politik und Unternehmen damit das Druckmittel Arbeit nicht in Gefahr gerät.
Der Zwang zur Arbeit ist ein wundervolles Mittel um Menschen abhängig und gefügig zu halten. Derzeit werden die Menschen mit Hartz IV in eine Abhängigkeit, für viele ohne Ausweg, gezwungen, die in meinen Augen dazu dient Druck auf die arbeitende Bevölkerung auszuüben jegliche Arbeitsbedingung und jeglichen Hungerlohn zu akzeptieren.
Worauf gründet sich wohl der Aufschwung in China? Durch das fehlen jeder sozialen Absicherung weiß jeder Arbeiter, dass schon 10 Mann vor der Türe stehen, die sofort seinen Job für weniger oder den gleichen Lohn oder auch schlechteren Arbeitsbedingungen machen würden. Hierzulande stehen dort 10 Hartz IV-Empfänger, die jede Stelle zu jeder Bedingung annehmen müssen.

Mich würde dazu wirklich die allgemeine Meinung interessieren, ich werde mich auch mit bösen Kommentaren zurückhalten  :)
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-]T[-DrKillerJoe

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Re: ePetition Bedingungsloses Grundeinkommen
« Antwort #6 am: 09:56:05 ,18 Februar 2009 »

Meiner Meinung nach ist der Hauptgrund des geradezu fanatischen Festhaltens an unserem Arbeitsfetisch Desinformation seitens der Politik und Unternehmen damit das Druckmittel Arbeit nicht in Gefahr gerät.
Der Zwang zur Arbeit ist ein wundervolles Mittel um Menschen abhängig und gefügig zu halten. Derzeit werden die Menschen mit Hartz IV in eine Abhängigkeit, für viele ohne Ausweg, gezwungen, die in meinen Augen dazu dient Druck auf die arbeitende Bevölkerung auszuüben jegliche Arbeitsbedingung und jeglichen Hungerlohn zu akzeptieren.
Worauf gründet sich wohl der Aufschwung in China? Durch das fehlen jeder sozialen Absicherung weiß jeder Arbeiter, dass schon 10 Mann vor der Türe stehen, die sofort seinen Job für weniger oder den gleichen Lohn oder auch schlechteren Arbeitsbedingungen machen würden. Hierzulande stehen dort 10 Hartz IV-Empfänger, die jede Stelle zu jeder Bedingung annehmen müssen.
Damit ist doch alles gesagt, denn es ist genauso wie im zitierten... Als ich nach der Lehre arbeitslos war und das erste Jahr um war hätte ich Hartz4 nur bekommen, wenn mein Erspartes bei 4.500€ gelegen hätte.  Und die Summe ist ja wohl ein Witz, vor allem weil ich nichtmal ein Auto hatte^^

Was auch gern vom Staat gemacht wird ist Statistiken manipulieren, denn Leute in einem 1€-Job oder einer "Fortbildungsmaßnahme" werden ja nicht als arbeitssuchend geführt >:( Und dann heißt es in der Presse "Wieder weniger Arbeitslose"....

PS: Wenn die Gewerkschaften nicht wären hätten die Bürger effecktiv auch mehr im Portmonee ;)
« Letzte Änderung: 09:58:37 ,18 Februar 2009 von DrKillerJoe »
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-]T[-El_Supremo

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Re: ePetition Bedingungsloses Grundeinkommen
« Antwort #7 am: 11:17:47 ,18 Februar 2009 »

Sehr erfreulich, dass die 50.000 Stimmen geknackt wurden. Ich hoffe, es geht mehr als nur die vielbeschriebene Signalwirkung davon aus. Da Du so explizit nach der allgemeinen Meinung fragst, werde ich mich mal dazu äußern, auch wenn ich das aufgrund eines gewissen Zeitmangels nicht in dem Maße tun kann, in dem ich es gerne würde. Ich würde Dir auch voll und ganz in dem zustimmen, was Du geschrieben hast, abgesehen davon, dass die Stellenverlagerung ins Ausland meines Erachtens sehr real ist, auch wenn diese von Stellenstreichungen begleitet ist, und zwar in einem schritweisen Prozess immer weiter nach Osten: Erst in die "neuen Bundesländer", dann nach Tschechien und Polen, bald in die Ukraine.

Hinzufügen würde ich noch, dass Arbeit in unserer Kultur seit biblischen Zeiten, man denke an den Garten Eden, Arbeit als Strafe und als Folge menschlicher Sündhaftigkeit gilt. Die Befreiung von der Arbeit, die immer als Mühsal betrachtet wird, gilt dementsprechend als Ziel aller Mühen. Damit hängen natürlich auch bestimmte andere Forderungen zusammen, wie die nach Leistung und Nutzen, die leicht darin münden können, alle Menschen, die keine Leistung bringen und keinen Nutzen erwirtschaften als überflüssig zu betrachten, was ein gängiges Motiv war und imer noch ist. Dass Lob der Arbeit ist in unserer Zivilisation so fest verankert, dass sich selbst Marx und Engels nicht davon befreien konnten, die dafür auch gerne auf rassistische Stereotypen wie den "faulen Mexikaner" zurückgriffen, wenn sie die USA ausdrücklich dafür lobten, diesen unzivilisierten Menschen durch die Annektierung ehemals mexikanischer Gebiete die Zivilisation zu bringen oder die Faulheit der Massen verdammten und in diesem Zusammenhang den Begriff des "Lumpenproletariats" prägten, dessen primäres Merkmal sie in der Verweigerung der Arbeit erblickten. Dabei denke ich, dass die ambivalente Haltung, die Arbeit zugleich zu verdammen und zu vergöttern, diejenigen, die arbeiten müssen, um zu leben, gering, diejenigen, die nicht arbeiten müssen, um zu leben hoch zu schätzen, aus dem Umstand herrührt, dass geistige und körperliche, Kopf- und Handarbeit, "bluecollar-" und "whitecollarworker" seit der Antike in einer strikten Trennung nebeneinander existieren. Dieser Unterteilung gemäß gibt es also die denkenden und lenkenden und die nur ausführenden und dienenden Menschen. Arbeit im strengen Sinne reduziert sich hier auf letzteres, während ersteres selten als Arbeit im eigentlichen Sinne betrachtet wird. Übrigens wurde diese Trennung auch von Marx und Engels adaptiert, insofern ihre Forderung, die Massen bräuchten verantwortliche Führer, die sie lenken, diesen unüberwindbaren Hiatus widerspiegelt. Dagegen ist die Abschaffung der Arbeit in meinen Augen nichts, was sich der weit überwiegende Teil der Bevölkerung wünscht, auch wenn dieser Mythos gerne aufrechterhalten wird; die Abschaffung übermäßiger, unsinniger, unkreativer und abstumpfender Arbeit dagegen schon.  

Natürlich wird es immer unschöne Aufgaben geben, die erledigt werden müssen, aber gegenwärtig sind diese Arbeiten auch noch die am schlechtesten bezahlten. Die gemütlichen Plauderstündchen in der Chefetage dagegen, haben wenig mit Arbeit zu tun, aber viel mit Kohlemachen. Bei einer nicht auf Bedrohung der physischen Existenz der Massen beruhenden Wirtschaftsordung müsste es also wenigstens zu einer weitgehenden Egalisierung der Löhne und Gehälter kommen, wenn nicht zur Umkehrung der heutigen Situation, in der die Drecksjobs schlecht und die schönen Berufe gut bezahlt werden. Es ist wohl klar, dass eine solche Angleichung der Lebensumstände von einem bestimmten Teil der Bevölkerung nicht gewünscht werden kann. Darum erzählt dieser Teil auch gerne das sozialkonservative Märchen herum, nach dem die Menschen in einer ständigen Existenzangst gehalten werden müssen, damit sie überhaupt arbeiten. Dabei ist es doch eher so, dass diese drohende Kulisse aufrechterhalten werden muss, um Drecksarbeit zu niedrigsten Löhnen anbieten und die höchsten Löhne den besten Jobs vorbehalten zu können. Dabei entsteht auch automatisch die "industrielle Reservearmee", mit deren Hilfe man alle unnützen Kosten weiter senken kann, um den eigenen Lebenstandard auf Kosten anderer zu erhöhen.

Die sich seit mehreren Jahrzehnten in Vorbereitung befindliche sogenannte "dritte industrielle Revolution" ist bereits dabei, das Leben der Menschen in einem Ausmaß umzugestalten, das dem der ersten und zweiten gleichkommt. Ebenso wie die Maschinisierung (Dampfmaschine Watts) der ersten industriellen Revolution Berufe und ebenso wie die Automatisierung (Fließbänder Fords) der zweiten industriellen Revolution Menschen im Werksprozess "überflüssig" gemacht hat, ist die dritte industrielle Revolution dabei, diesen Prozess fortzuführen. Kurz gesagt, existiert seit Jahrzehnten kein Produktions-, sondern ein Verteilungsproblem. Das hatte auch schon Herbert Marcuse vor über vierzig Jahren erkannt ... und damals brauchte man zur Herstellung eines VW-Käfers eine halbe Kompanie Arbeiter und etwa einen Produktionstag, heute wird die Herstellung eines VW-Golfs mit einer Handvoll Arbeiter in der Hälfte der Zeit erledigt und auf die technischen Unterschiede zwischen einem Käfer von 1960 und einem Golf von 2009 brauche ich wohl nicht einzugehen.

Die wirtschaftlichen Konsequenzen einer Reformierung oder Revolutionierung der Wirtschaftsordnung habe ich eben angedeutet und es ist klar, dass die besitzende Klasse das nicht wollen kann, aber ich denke es gibt auch politische Konsequenzen, die nicht besonders erwünscht sein können, nämlich die wirklich tiefgreifende und dauerhafte Beteiligung aller Bürger die dies wünschen an der Politik. Nach einem Acht-Stundentag, der mit An- und Abreise zur Arbeitsstelle häufig eher ein Zehn-, mit unbezahlten Überstunden und anderen Späßen manchmal ein Zwöf-Stundentag werden kann, haben die wenigsten Leute noch den Willen und die Kraft sich tätig in die Entscheidungen unserer gewählten Führer einzumischen. Mehr Freizeit bedeutet auch mehr Zeit sich in politische Belange einzumischen und mehr Mitbestimmung zu fordern. Ist das wirklich gewünscht? Und wirkt eine ausgeweitete Mitbestimmung in der Politik nicht auch auf die Wirtschaft zurück?
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